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Der letzte Akt

Leider noch nicht beim Chevy, aber bei der Coupette.

Seit sehr langer Zeit habe ich einen Riss im Abgaskrümmer. Das ist ein allgemeines Problem beim M102 Motor, am W124 wie auch am Vorgänger W123.

Da der Riss in meinem Fall sehr nah an der Lambdasonde sitzt, musste ich einen immer schlechteres Ansprechverhalten beim Gasgeben feststellen. Der Wagen ruckelt im unteren Drehzahlberech immer etwas. Er bekommt eben Falschluft und die Sonde regelt dann falsche Werte.

Die meisten gebrauchten sind leider auch nicht rissfrei, revidierte kosten 350 Euro, der neue sogar knapp 750. Absolut indiskutabel. Der Tenor zum Thema schweißen ist meistens „hält nicht lange“ oder „reisst daneben“. Dennoch wollte ich hier den Selbstversuch wagen. Ich hab mir von Omniweld die Stabelektrode 7070 besorgt. Eine Spezialelektrode für Reparaturschweissungen an Gussteilen. Angeblich kann man auf die Wärmevorbehandlung verzichten, aber darauf hab ich mich lieber nicht verlassen.

Erstmal den Riss gut geschliffen und vorbereitet. Den Krümmer mit einem Heissluftfön angewärmt und frisch ans Werk. Während dem schweißen, machte es dann einmal „Knack“. Die Problematik war, das der Riss fast komplett herumging. Das gab natürlich zuviel Spannung und deshalb ist er dann weitergerißen, trotz das die Enden gebohrt waren. Aber kein Problem, dann halt den Rest auch noch zu schweissen.

Soweit so gut. Nun war ja aber noch das Problem, das sich die Anschraubflächen des Krümmers verzogen haben können. Geklebte Schleifpapierbögen auf einer ebenen Stahlplatte halfen hier, per Krümmer drüber ziehen, eine plane Fläche zu schaffen. Gott sei Dank war der Verzug minimal, aber schweisstreibend war es trotzdem.

Verbaut wurde er dann mit neuen Dichtungen und Kupfermuttern. Eine Probefahrt zeigte, das es sich mehr als gelohnt hat. Zieht wieder sauber durch das Wägelchen. Da wird sich der neue Besitzer freuen

Ja genau, deshalb auch letzter Akt. Die „Coupette“ musste gehen. Es macht einfach keinen Sinn, vor allem wenn demnächst der Chevy auch wieder fahrbereit sein sollte. Man kann sich nicht zerreissen und immer nur ein Auto fahren. Wenigstens kommt er in gute Hände innerhalb unserer Schraubergemeinschaft und ich kann ihn immer wieder mal sehen – oder auch fahren. Noch dazu hab ich mir die Rückkaufoption gesichert. War ja immerhin ein langjähriges Familienmitglied. Werde ihn bestimmt vermissen, ist einfach ein wunderschönes Auto!!